Daher differenzieren elf Indikatoren zwar zwischen „zureichender“ und „unzureichender“ Qualität, bilden jedoch „in erheblichem Maß unzureichende“ Qualität noch nicht ab. Außerdem liegt noch keine anwendbare Methode vor, um den im Gesetz geforderten Fachabteilungsbezug herzustellen. Vorhergehende Entwicklungsarbeiten des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) weisen methodische Ansätze auf, die jedoch einer weiteren fachwissenschaftlichen Ausarbeitung einschließlich Vorschlägen zur Verkürzung von Entwicklungszeiten bedürfen.
IQTIG soll weiterführende Methodik erarbeiten
Deshalb wurde das IQTIG jetzt vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit mehreren aufeinander aufbauenden Schritten beauftragt:
- Teil A: Zuerst sollen methodische Aspekte geprüft werden, z. B. für welche Bezugsebenen eine Qualitätsbewertung durch planungsrelevante Qualitätsindikatoren stattfinden kann (ganze Fachabteilung, einzelne Leistung), wie eine differenzierte Qualitätsbewertung für planungsrelevante Qualitätsindikatoren erfolgen kann und wie neue planungsrelevante Qualitätsindikatoren entwickelt werden können. Auf Basis der Ergebnisse dieser Prüfschritte sollen verschiedene Lösungsoptionen dargestellt und verglichen werden. Der Bericht zu Teil A ist dem G-BA bis zum 20. Dezember 2020 vorzulegen. Nach Beratung wählt der G-BA die Option aus, die anschließend in Teil B durch das IQTIG bearbeitet wird.
- Teil B beinhaltet ein methodisches Entwicklungs- und Bewertungsmodell für planungsrelevante Qualitätsindikatoren.
- Teil C schließlich enthält ein Anwendungsbeispiel, um zu veranschaulichen, wie das entwickelte Modell angewendet werden kann.
Der G-BA hat sich verpflichtet, spätestens fünf Monate nach Abgabe von Teil A eine Entscheidung zu treffen, welche Optionen durch das IQTIG weiterbearbeitet werden sollen. Ein alle Teile umfassender Abschlussbericht ist neun Monate nach der Entscheidung zu Teil A vorzulegen, also bis spätestens Februar 2022.
Ergebnis aller Entwicklungsschritte sollen nicht neue planungsrelevante Qualitätsindikatoren, sondern eine fundierte Methodik sein, um neue Qualitätsindikatoren zu entwickeln. Das IQTIG soll dann in Folgeaufträgen mit der Entwicklung neuer planungsrelevanter Qualitätsindikatoren unter Anwendung dieser Methodik beauftragt werden. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Qualitätssicherung mit Konsequenzen in der stationären Versorgung. (dma, aks)