Qualitätssicherung

Qualitätsindikatoren für die Krankenhausplanung: erste Ergebnisse veröffentlicht

Dezember 2018

Wir berichteten in der März-Ausgabe 2017 darüber, dass erstmals eine qualitätsorientierte Krankenhausplanung der Bundesländer möglich sein wird. Durch den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) wurden elf Qualitätsindikatoren planungsrelevant, die das typische Spektrum einer Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe abbilden. Sie messen, ob bestimmte strukturelle Vorgaben im Krankenhaus eingehalten werden, ob krankenhausinterne Prozesse dem Standard entsprechen und wie gut die erreichten Behandlungsergebnisse eines Krankenhauses sind. Erstmals liegen nun planungsrelevante Daten zu diesen elf Qualitätsindikatoren aus der Geburtshilfe, der operativen Behandlung von Brustkrebs sowie von Operationen an den inneren weiblichen Geschlechtsorganen vor.

Vor der Veröffentlichung erfolgte ein ausführlicher Prüfprozess durch das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG). Dabei wurde die Richtigkeit der Krankenhausdokumentation überprüft. Die Krankenhäuser mit auffälligen Ergebnissen wurden zur Stellungnahme aufgefordert. Diese Stellungnahmen wurden wiederum durch das IQTIG mit Unterstützung von Fachexperten bewertet. Von insgesamt 163 statistisch auffälligen Ergebnissen bescheinigte das IQTIG in 71 Krankenhausstandorten eine unzureichende Qualität, wobei davon zwei Krankenhausstandorte in zwei Qualitätsindikatoren eine unzureichende Qualität aufwiesen. Ob ein Krankenhaus mit unzureichender Qualität in Ihrer Nähe ist, können Sie der untenstehenden Tabelle entnehmen. Die detaillierten Ergebnisse bezogen auf die einzelnen Qualitätsindikatoren finden Sie auf der Website des G-BA.

Differenzierung der Ergebnisse steht noch aus

Das Gesetz sieht vor, dass die Krankenhausplanungsbehörden Abteilungen mit unzureichenden Qualitätsergebnissen schließen können, wenn der Qualitätsmangel nicht nur vorübergehend besteht. Dieser Schritt kann aber erst erfolgen, wenn die Qualitätsindikatoren zwischen „unzureichender Qualität“ und „in erheblichem Maße unzureichender Qualität“ differenzieren können. Diese Differenzierung ermöglichen die ersten Qualitätsindikatoren noch nicht. Deshalb ist eine Beauftragung des IQTIG geplant, um kontinuierlich weitere planungsrelevante Qualitätsindikatoren aufnehmen zu können.

Auch wenn die Planungsbehörden noch nicht nach außen hin sichtbar handeln werden, können Patientinnen und Patienten sowie einweisende Ärztinnen und Ärzte diese Qualitätsergebnisse dennoch für ihre Wahlentscheidung nutzen. Denn jetzt sind erstmals die Krankenhausstandorte veröffentlicht, deren Qualität in den Bereichen Frauenheilkunde und Geburtshilfe nachgewiesenermaßen unzureichend ist.

Die Tabelle listet alle KRankenhäuser mit unzureichender Qualität auf

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