Europa

EU bereitet Initiative zu psychischer Gesundheit vor

April 2023

Psychische Erkrankungen nehmen zu. Daher beabsichtigt die Europäische Kommission, spätestens bis Juni 2023 eine umfassende Strategie zur psychischen Gesundheit zu erarbeiten. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte diesen Vorstoß bereits in ihrer Rede zur Lage der Union im vergangenen September angekündigt. Die Deutsche Sozialversicherung begrüßt die Initiative in einem Konsultationsbeitrag und fordert, sowohl Prävention als auch Behandlung und Nachsorge von psychischen Erkrankungen zu berücksichtigen.

Konkret regt die Deutsche Sozialversicherung an, Prävention und Unterstützung in allen Lebensphasen zu leisten. Bereits im Kinder- und Jugendalter brauche es Angebote gegen Gewalt und Mobbing auch im Zusammenhang mit Gefahren durch Internet und soziale Medien. Im Arbeitsleben seien Programme zur Stressprävention und gesundheitsgerechten Personalführung im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung erforderlich. Für psychisch belastete Pflegebedürftige und Pflegende seien ebenfalls spezifische Hilfsangebote zu entwickeln.

Europäische Flagge

Wachsende Herausforderungen in ganz Europa

Psychische Erkrankungen sind eine gesellschaftliche Herausforderung in allen EU-Mitgliedstaaten. Sie beeinträchtigen nicht nur die Gesundheit und das Wohlergehen von Einzelpersonen, sondern haben auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt. In vielen Ländern sind sie eine der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. In Deutschland hat die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen von 2011 bis 2021 um 41 Prozent zugenommen und einen neuen Höchststand erreicht. Knapp 40 Prozent der Erwerbsminderungsrenten in Deutschland werden mittlerweile wegen psychischer Erkrankungen bewilligt.

Die Strategie der Europäischen Kommission soll als Mitteilung veröffentlicht werden, wird einen Überblick über weitere Schritte geben und ist rechtlich nicht bindend. (jei)

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