Mehrpersonensettings als Teil der Therapie
Die Systemische Therapie bezieht bei der Bearbeitung der psychischen Störung auch den sozialen Kontext der Patientin oder des Patienten ein und geht insbesondere auf die Interaktionen im persönlichen Umfeld der Patientin oder des Patienten ein. Als spezifische Anwendungsform in der Systemischen Therapie wurde das Mehrpersonensetting neu in die Psychotherapie-Richtlinie aufgenommen. Bei der Systemischen Therapie kann es sinnvoll sein, auch Personen mit regelmäßigen Kontakt aus dem weiteren Umfeld einzubeziehen, sofern ein Einfluss auf die Aufrechterhaltung der Störung bestehen könnte. Das Mehrpersonensetting strebt dabei nicht vorrangig eine Änderung des Systems an; vielmehr soll die Patientin oder der Patient befähigt werden, aufgrund seiner Eigenkompetenz die Interaktionen des Systems richtig zu bewerten. (jen)