Institutionen im Gesundheitswesen

Experten für Impfstoffe und Seren: Das Paul-Ehrlich-Institut

April 2021

Wem es nicht schon vorher bekannt war, der hat spätestens in Corona-Zeiten und im Zusammenhang mit den COVID-19-Schutzimpfungen davon gehört: Als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) unter anderem zuständig für die Zulassung und staatliche Chargenfreigabe von Impfstoffen.

Hervorgegangen aus dem 1896 gegründeten Institut für Serumforschung und Serumprüfung in Steglitz (bei Berlin) mit seinem ersten Direktor Paul Ehrlich wurde das Institut nach einigen Veränderungen, Umzügen und Zusammenlegungen mit dem Gesetz zur Errichtung eines Bundesamtes für Sera und Impfstoffe am 7. Juli 1972 zu einer selbstständigen Bundesoberbehörde. Im Juli 2009 wurde diese dann umbenannt in „Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel“, dem aktuellen offiziellen Behördenname des PEI.

Neben Impfstoffen und Seren (für Mensch und Tier) ist das PEI auch für Blutzubereitungen, Gewebe und Gewebezubereitungen, Allergene, Arzneimittel für neuartige Therapien, xenogene (also zur Anwendung im oder am Menschen bestimmte Arzneimittel, die lebende tierische Gewebe oder Zellen sind oder enthalten) und gentechnisch hergestellte Blutbestandteile zuständig. Alle anderen Arzneimittel, die für den Menschen bestimmt sind, lässt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu.

Zulassung, Forschung und Beratung

Für die in seinem Zuständigkeitsbereich liegenden Arzneimittelgruppen übernimmt das PEI die Genehmigung der klinischen Prüfung, die Zulassung und die staatliche Prüfung und Freigabe von Chargen der Arzneimittel. Daneben ist die Forschung auf den Gebieten der Allergologie, Bakteriologie, Biotechnologie, Immunologie, Hämatologie, Transfusionsmedizin, Veterinärmedizin und Virologie eine wichtige Aufgabe des Paul-Ehrlich-Instituts. Nicht zuletzt liegt ein weiterer Arbeitsschwerpunkt in der wissenschaftlichen Beratung von nationalen, europäischen und internationalen Gremien bei der Beurteilung von Risiken und der Entwicklung von Leitfäden. So hat die Weltgesundheitsorganisation das Institut im Jahr 2005 zum WHO-Kooperationszentrum für die Qualitätssicherung von Blutprodukten und In-vitro-Diagnostika ernannt. Seit August 2013 ist das Paul-Ehrlich-Institut zudem WHO-Kooperationszentrum für die Standardisierung und Bewertung von Impfstoffen. (cwi)

Weitere Informationen finden sich auf der Website des Paul-Ehrlich-Instituts.

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