Krankenhausversorgung

GKV-Kliniksimulator sorgt für Transparenz

September 2016

Der Glaube daran, dass alle Krankenhäuser im Krankenhausplan bedarfsnotwendig sind, verblasst zusehends. Aus diesem Grund ist die Frage, welche der vielen Klinikstandorte in Deutschland gegebenenfalls geschlossen oder umgewidmet werden könnten, spätestens mit der Krankenhausreform des letzten Jahres auf die politische Agenda gesetzt worden. Gleichzeitig ist es von zentraler Bedeutung, dass auch in dünnbesiedelten Regionen stets ein Krankenhaus gut erreichbar ist.

Wer die Strukturbereinigung im stationären Sektor konkretisieren und realisieren will, muss daher wissen, welche Auswirkungen das Ausscheiden eines Krankenhausstandortes auf die Versorgung hat. Andernfalls könnte jedes beliebige Krankenhaus als zwingend bedarfsnotwendig deklariert werden. Hier setzt der GKV-Spitzenverband mit seinem neuen Internetsimulator an: dem www.gkv-kliniksimulator.de.

Die Startseite des Kliniksimulators verzeichnet alle deutschen Grundversorger-Krankenhäuser

Die Startseite des Kliniksimulators verzeichnet alle deutschen Grundversorger-Krankenhäuser

Der GKV-Kliniksimulator zeigt die Entfernung von rund 80.000 Wohnbezirken zum nächsten Krankenhaus der Grundversorgung mit den Basisabteilungen Chirurgie und Innere Medizin. Er ist damit rund zehnmal genauer als herkömmliche Analysen auf der Basis von Postleitzahlbezirken. Gemessen wird die PKW-Fahrzeit, die aufgrund der Navigationssysteme inzwischen ein hohes Maß an Zuverlässigkeit hat. Der Simulator zeigt auch, wie sich die Entfernungen ändern, wenn die Versicherten im Fall einer Standortschließung das nächstgelegene Nachbarkrankenhaus aufsuchen. Diese Simulation kann für jedes Krankenhaus der Grundversorgung in Deutschland durchgeführt werden. Damit entsteht Transparenz über bedarfsnotwendige Krankenhäuser und Marktaustrittskandidaten.

Direkter Vergleich der Erreichbarkeit vor und nach einer simulierten Klinik-Schließung

Direkter Vergleich der Erreichbarkeit vor und nach einer simulierten Klinik-Schließung

Klinikketten sind schon seit Langem im Besitz von Software zur Simulation von Veränderungen im Krankenhausmarkt. Es wird Zeit, dass solche Simulationen nun auch für die Entscheidungsträger vor Ort und für die öffentliche Diskussion genutzt werden.

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