Prävention

Engagement für Gesundheitsförderung und Prävention gegenüber dem Vorjahr ausgebaut

Dezember 2022

Der GKV-Spitzenverband und der Medizinische Dienst Bund (MD Bund) berichten jährlich über die Ausgaben und Aktivitäten der Kranken- und Pflegekassen in der Gesundheitsförderung und Prävention. Der Ende November veröffentlichte Präventionsbericht zieht für das Jahr 2021 ein insgesamt positives Resümee: Die gesetzlichen Kassen engagieren sich für Gesundheitsförderung und Prävention nach den Corona-bedingten Einschränkungen in 2020 wieder deutlich stärker.

Starker Ausbau in den Lebenswelten

Mit insgesamt 538 Mio. Euro wurden vielfältige Projekte in Lebenswelten (z. B. Kitas, Schulen oder Kommunen), Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) sowie individuelle Präventionskurse bspw. zur Stressbewältigung unterstützt. Der Anstieg der Ausgaben lag damit bei rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark angewachsen sind die Ausgaben in den Lebenswelten: Die Kassen investierten hier etwa 44 Prozent mehr als im Jahr 2020.

Prävention in Pflegeeinrichtungen

Seit 2018 wird im Präventionsbericht auch über die Präventionsaktivitäten der Pflegekassen in stationären Pflegeeinrichtungen berichtet. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 16 Millionen Euro für Präventionsaktivitäten für die Bewohnerinnen und Bewohner verausgabt. Die Ausgaben sind dabei gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben.

Eine junge Frau sitzt zu Hause vor ihrem Laptop und telefoniert

Fokus: Prävention in der Arbeitswelt

Neben dem umfangreichen Zahlenwerk gibt der Bericht einen Einblick in das Engagement der Kassen vor Ort beispielsweise bei der Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung oder in der Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Themenfeld Gesundheitsförderung und Prävention in der Arbeitswelt. Die Verwaltungsratsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes Uwe Klemens und Dr. Susanne Wagenmann erläutern in einem Interview die Herausforderungen für Unternehmen und Beschäftigte bei der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF).

Zur Auswirkung der Digitalisierung der Arbeit und Homeoffice auf die Gesundheit der Mitarbeitenden sagte Frau Dr. Wagenmann:

„Mobile Arbeit war und ist ein bedeutendes Thema auch im Zusammenhang mit der Gesundheit der Beschäftigten. Damit es dabei nicht zu starken Belastungen kommt, kommt es auf eine gut ausgeprägte Gesundheits- und Gestaltungskompetenz der Beschäftigten an, damit sie z. B. nicht selbst die Arbeit entgrenzen. […] Das ist auch für das betriebliche Gesundheitsmanagement und die betriebliche Gesundheitsförderung ein Thema, an dem Unternehmen, Beschäftigte und Krankenkassen gemeinsam arbeiten müssen.“

Herr Klemens richtete einen Appell an die Unternehmen:

„Ich wünsche mir, dass die großen Industriebetriebe, die sich das auch leisten können, verstehen, dass betriebliche Gesundheitsförderung ein Wettbewerbsvorteil sein kann. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren insbesondere von überbetrieblichen Netzwerken. Diese Möglichkeiten sollten wir auch gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden wie Handwerkskammern, IHK und Arbeitgeberorganisationen noch stärker verbreiten.“

Frau Wagenmann und Herr Klemens, die Verwaltungsratsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes

Dr. Susanne Wagenmann und Uwe Klemens

Professorin Antje Ducki von der Berliner Hochschule für Technik beleuchtet in ihrem Fachbeitrag die zentralen Handlungsfelder für eine gesundheitsförderliche Gestaltung hybrider Arbeitsformen und gibt Impulse für die Weiterentwicklung der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Der Präventionsbericht kann auf der Website des GKV-Spitzenverbandes heruntergeladen werden. (mwi)

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