GAmSi-Telegramm

Einfluss der Corona-Pandemie auf den Arzneimittelmarkt

Februar 2021

Nach inzwischen fast einem Jahr lässt sich konstatieren: In allen Bereichen des Gesundheitswesens sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erkennen. So auch im Arzneimittelbereich, wo sich die Kostenentwicklung teilweise deutlich von den Vorjahren unterschied.

Die Effekte der Pandemie auf die Ausgabenentwicklung im Arzneimittelmarkt der gesetzlichen Krankenkassen zeichnen sich vor allem zu Beginn der pandemieeindämmenden Maßnahmen ab: So stiegen die bundesweiten Bruttoausgaben im März 2020 überdurchschnittlich um 23 Prozent im Vergleich zum März 2019 an (von 3.847 Mio. € auf 4.739 Mio. €, siehe Abbildung). Dahinter steht vermutlich die Bevorratung der Versicherten mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.

Monatliche Ausgabenentwicklung von Arzneimitteln im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr

Monatliche Ausgabenentwicklung von Arzneimitteln im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr

Während der Kontaktbeschränkungen und der damit verbundenen verminderten bzw. aufgeschobenen Arztbesuche hingegen fallen die Ausgaben im April und im Mai 2020 deutlich unter die Vorjahreswerte. Mit den Lockerungen der Maßnahmen ab Juni 2020 wird dann wieder ein Anstieg der Ausgaben um das übliche Niveau verzeichnet. Durch die zeitlich befristete Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 ist der Ausgabenanstieg im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert. Insgesamt betragen die kumulierten Ausgaben für den Zeitraum Januar bis Oktober 2020 41,3 Mrd. € und sind damit um 4 Prozent höher als im Vorjahr. Das liegt überwiegend an Verordnungen von neuen, teuren Arzneimitteln sowie von parenteralen Zubereitungen. (fte)

Diese und weitere Grafiken finden Sie auch auf GKV-GAmSi.de.

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