Pflegebedürftige in stationären Pflegeeinrichtungen

Lehren aus der Corona-Pandemie

April 2021

Die sogenannte erste Welle der Corona-Pandemie traf im Frühjahr 2020 den stationären Pflegesektor mit voller Wucht: Zahlreiche Pflegeheime waren von Ausbrüchen betroffen, etwa ein Drittel der an Covid-19 Verstorbenen lebte in einer Betreuungseinrichtung. Anlass, die Ursachen hierfür näher zu untersuchen. Dabei geraten unweigerlich die Besuchs-, Berührungs- und Kontaktverbote in den Blick, deren Effizienz nicht bekannt ist und die zugleich die körperliche und psychische Gesundheit, die körperliche und kognitive Funktionsfähigkeit sowie die Teilhabe der pflegebedürftigen Menschen gefährden.

Um zu adäquatem Schutz von stationär versorgten Pflegebedürftigen in einer Pandemie zu gelangen, fördert der GKV-Spitzenverband eine Studie, die gemeinsam von der Charité Berlin und dem Wissenschaftlichen Institut der Ortskrankenkassen WIdO durchgeführt wird. Sie soll ermöglichen, wissenschaftlich fundierte Lehren aus der Corona-Pandemie zu ziehen, die für Strukturentwicklungen im Versorgungssetting Pflegeheim relevant sind. Die Studie ist multiperspektivisch angelegt: Sie untersucht die im Rahmen der Pandemiebekämpfung in allen Bundesländern verabschiedeten Verordnungen und Erlasse und wertet die Routinedaten der pflegebedürftigen Versicherten aller AOKen aus. Gleichzeitig finden Befragungen in Pflegeheimen statt und schließlich fließen Obduktionsergebnisse von Pflegebedürftigen ein, die im Zusammenhang mit Covid-19 verstarben.

Zwei Menschen sehen aus dem Fenster eines Pflegeheims

Die Studie ist gut angelaufen, wie erste Hinweise zeigen, die in einem Workshop Ende März diskutiert wurden. Um die erwarteten Erkenntnisse noch besser zu fundieren, wird der Untersuchungszeitraum der Studie um die zweite Welle im vergangenen Herbst erweitert. Erste Ergebnisse werden im Herbst 2021 erwartet. (che)

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

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