Mit dem AMNOG wurde festgelegt, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) für neue Wirkstoffe eine Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V durchführt. Diese Bewertung führt entweder zur Zuordnung in eine Festbetragsgruppe oder dient als Grundlage für die Preisverhandlung zwischen pharmazeutischem Unternehmen und dem GKV-Spitzenverband. Seit Inkrafttreten des Gesetzes wurde für mehr als 300 Wirkstoffe eine Nutzenbewertung durchgeführt. Unter den TOP 20 der bundesweit umsatzstärksten, in parenteralen Zubereitungen verarbeiteten Wirkstoffen sind mittlerweile 12 dieser nach § 35a SGB V bewerteten Wirkstoffe enthalten. Sogenannte parenterale Zubereitungen werden vielfach in der onkologischen Therapie eingesetzt.
Hohe Umsätze für Wirkstoffe in der Krebstherapie
Zu den TOP 5 gehören die bewerteten Wirkstoffe Pembrolizumab, Nivolumab und Daratumumab (s. Tab. 1 und Tabelle 12 der GAmSi-Berichte). Bis Juni 2019 war Bevacizumab lange der umsatzstärkste Wirkstoff im Bereich der parenteralen Zubereitungen. Der Umsatz von Januar bis September 2021 betrug 239,2 Millionen Euro.
Seitdem führt Pembrolizumab die Liste an und verzeichnet mit derzeit 616,7 Millionen Euro mit Abstand den größten Umsatz. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der PD-1-Inhibitoren, ist seit August 2015 auf dem Markt und mittlerweile für über 30 Tumorarten im Hals – und Kopfbereich sowie zur Behandlung des Hodgkin Lymphoms, fortgeschrittenen Melanoms, kleinzelligen Bronchialkarzinoms und Urothelkarzinoms zugelassen.
Weitere Zahlen und Grafiken sind in den aktuellen ausführlichen Berichten und als interaktive Grafiken auf der Webseite www.gkv-gamsi.de zu finden. (wwi)